Das Leben nach dem Sterben (German Edition) by Trojahn Simone

Das Leben nach dem Sterben (German Edition) by Trojahn Simone

Autor:Trojahn, Simone [Trojahn, Simone]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Redrum Books
veröffentlicht: 2019-07-03T00:00:00+00:00


Kapitel 9

Die ersten Schulwochen vergingen quälend langsam. Die Tage schienen endlos. Isabell Martin verkroch sich in ihrer harten Schale. Alle Menschen, die den Kontakt zu ihr suchten, ließ sie abprallen. Sie hatte keine Lust, irgendwelche neuen Freundschaften zu schließen. Sie wollte keinen Anschluss finden. Anschluss war irgendwie ziemlich langweilig, wenn man genau darüber nachdachte. In ihrer alten Schule hatte sie ein paar oberflächliche Freundschaften gehabt, von denen ihr keine wirklich etwas bedeutet hatte. Sie vermisste also nichts. Es war nur so, dass es für gewöhnlich von neuen Schülern erwartet wurde, sich in den Klassenverband zu integrieren. Isabell wusste, dass sie ein nettes Mädchen war. Die meisten fanden sie auf Anhieb sympathisch. Es wäre also nicht allzu schwierig gewesen, neue Freunde zu finden. Das einzige Problem befand sich demnach in ihrem Kopf und war ihr eigener Widerwille. Sie hatte bisher an dieser Schule keine einzige Person getroffen, die gut genug erschien, sie auch nur eines zweiten Blickes zu würdigen. Irgendetwas stimmte vielleicht nicht mit ihr, weil sie so dachte. Fakt war, dass sie sich nicht wohlfühlte und auf keinen Fall an dieser Schule bleiben wollte. Sie würde mit ihrer Mutter reden müssen. Sie sollte veranlassen, dass sie die Schule wechseln konnte, was sie auch tun würde, wenn sie sie lange genug bearbeitete. Zwar hatte ihr niemand etwas getan, ihre Lehrer und Mitschüler behandelten sie stets höflich, und doch ging ihr die Begegnung mit dem Jungen nicht aus dem Kopf, dessen Nase sie mit der Glastür malträtiert hatte. Sein Name war Teil so mancher Wandschmiererei. Niemand hier schien gut auf ihn zu sprechen zu sein und das, obwohl er ihr total nett vorgekommen war. Ja, er war sogar der Einzige, der ihr bisher wirklich sympathisch gewesen war. Doch ausgerechnet er durfte nicht hier sein, weil er angeblich etwas sehr Schlimmes getan hatte. Isabell hatte Lena Keller inzwischen kennengelernt und hätte der arroganten Kuh am liebsten selbst die Fresse poliert. Sie verstand nicht, warum da so ein Aufheben gemacht wurde. Er hätte sich entschuldigen können und gut wär es gewesen. Stattdessen schissen die sich hier alle ein und machten aus Fliegen Elefanten. Jeden Tag wartete Isabell vergebens darauf, sein Gesicht nach Schulschluss irgendwo in der Nähe des Pausenhofs zu erblicken. Warum kam er, verdammt noch mal, nicht vorbei, um sie abzuholen? Mit ihm wäre sie sofort gegangen, weil er eben anders war. Vor allem anders als die Trottel an dieser Schule. Er war ehrlich. Er war offen. Er redete keinen Mist, nur um sie zu beeindrucken und war kein Schleimer. Gott, sie hasste Schleimer. Von ihm hätte sie sich nach Hause bringen lassen oder sonst wohin. Er schien aber kein gesteigertes Interesse an ihr zu haben. Oder lag es daran, dass er sich nicht mehr in die Nähe seiner alten Schule begeben wollte?

Vielleicht hätte ich ihm meine Nummer geben sollen, dachte Isabell immer wieder. Sie überlegte hin und her, ob sie es hätte tun oder lassen sollen, obwohl das ja keinen Unterschied mehr machte. Genauso schnell wie er auch hineingeplatzt war, war Marcel



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.